Editorial
Manchmal verlieren wir etwas aus dem Blick, obwohl es uns wirklich wertvoll ist. Wir leben unsere Alltagroutine, nehmen vieles als gegeben hin, ohne uns bewusst zu machen, welchen Wert die Dinge für uns haben. Erst in dem Moment, wenn wir etwas zu verlieren drohen oder sogar tatsächlich verlieren, erkennen wir, welche Bedeutung es für uns hat. Sei es unsere Gesundheit, der Ort, an dem wir leben, unsere Arbeit, unsere Unabhängigkeit und vor allem natürlich nahe Menschen.
Viele grundsätzliche Werte können wir teilen. Gemeinsame Werte verbinden uns: mit Gleichgesinnten, mit Freunden und im gesellschaftlichen Handeln. Zugleich hat jeder Mensch seine eigenen Prioritäten. Oftmals verändern sich diese im Laufe eines Lebens, andere bleiben für immer. Es kann also nicht schaden, sich hin und wieder mit der Frage zu beschäftigen, worauf kommt es mir eigentlich an? Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Unsere Werte sind so etwas wie unsere Leitsterne. Sie helfen uns bei wichtigen Entscheidungen. Sie zeigen uns, wie wir handeln wollen, wofür wir uns im Zweifel einsetzen wollen und was wir letztendlich bewahren wollen.
In dieser Ausgabe geht es deshalb um Wertschätzung, um materielle und persönliche Werte, und darum, wie gut es ist, zu wissen, was uns wertvoll ist.
Susanne Anger
Sprecherin der Initiative "Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum"
Schülerpatenschaften – weil sie es wert sind!
Viele Schülerinnen und Schüler haben kaum eine Chance, einen guten Schulabschluss zu machen. Schülerpatenschaften können helfen: Hier geben Ehrenamtliche benachteiligten Kindern Nachhilfe. Sie fördern nicht nur die Lust am Lernen, sondern lernen auch selbst viel dabei.
Weiterlesen...Die Verantwortung der Superreichen
Rund 3100 Superreiche gibt es in Deutschland. Jeder von ihnen verfügt über ein Vermögen von mindestens 100 Millionen Dollar – mehr Geld, als man zu Lebzeiten ausgeben kann. Was macht man mit so viel Geld?
Weiterlesen...Unsere Lieblinge
Lesetipp
Mit 65 Jahren geht ein weltberühmter Philosophieprofessor in den Ruhestand. Er hat große Pläne und will noch einige Bücher schreiben. Doch stattdessen beginnt sein Niedergang: Er, der sein ganzes Leben an der Schreibmaschine verbracht hat, verliert allmählich seine Sprache und gleitet in eine Demenz. Statt an Platon erfreut er sich nun an Blumen und Schokoküssen. Seine Freunde und die ihn einst bewundernden Kollegen ziehen sich zurück. Zugleich entwickelt sich ausgerechnet zu seiner Enkelin Cordelie, der Leistungsversagerin, eine große menschliche Nähe. Mit großer Leichtigkeit und in prägnanten Bildern erzählt Joachim Zelter von dem Wandel und schließlich dem neuen Leben des Professors.
Joachim Zelter: „Professor Lear“. Körner Verlag, 2022. 144 Seiten. 22 Euro
Das Zitat
Die Dinge haben nur den Wert, den wir ihnen geben.
MOLIÈRE
eigentlich Jean Baptiste Poquelin, 1622–1673, Schriftsteller
IDEEN, DIE BLEIBEN
Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Noch Anfang der 1990er Jahre ist der Schlaganfall ein „Stiefkind“ der Medizin. Jeder fünfte Patient, der einen Schlaganfall erleidet, stirbt daran. Um das zu ändern, gründet Liz Mohn 1993 die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Ein Ziel ist es, die Bevölkerung besser zu informieren, damit im Notfall die Symptome schneller erkannt werden. Denn „time is brain“: Bei einem Schlaganfall gilt es, sofort zu handeln. Jahrelang tourt dazu das Schlaganfall-Info-Mobil durchs Land und bietet Beratung und Aufklärung auf den Marktplätzen. Zugleich treibt die Stiftung die Einrichtung von spezialisierten Schlaganfall-Stationen in den Krankenhäusern voran. Inzwischen gibt es in Deutschland 342 sogenannte Stroke Units. Fast doppelt so viele Menschen überleben einen Schlaganfall. Aktuell widmet sich die Deutsche Schlaganfall-Hilfe auch der Verbesserung der Nachsorge. Es gibt immer noch viel zu tun.
Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist Mitglied der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“. Mehr lesen
84%
Die Zahl
Beruf und Erfolg sind für die Menschen in Deutschland das Wichtigste im Leben – so könnte man meinen. Eine Umfrage der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse kommt allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis. Dort gaben 84 Prozent der Befragten an, dass ihnen Freunde und enge Beziehungen zu anderen Menschen wichtig sind. Weit weniger von Bedeutung waren dagegen der Erfolg im Beruf und ein hohes Einkommen: Nur für 51 Prozent bzw. 37 Prozent der Befragten spielten diese eine besondere Rolle. Mit anderen Worten: Auch wenn wir viel Zeit und Kraft in die Arbeit stecken – wirklich wertvoll sind für uns andere Menschen.
Schon gewusst?
Handschriftliches Testament
Besser ein handschriftliches Testament als nichts! Viele schieben es vor sich her, den Nachlass zu regeln. Schließlich sind damit schwierige Entscheidungen verbunden. Und wer denkt schon gerne an den Tod? Dabei kann es hilfreich sein, vorläufig ein handschriftliches Testament zu schreiben. Es muss eigenhändig verfasst sein, mit Unterschrift und Datum versehen werden und ist dann genauso rechtswirksam wie ein notariell beglaubigtes. Außerdem: Je klarer formuliert, desto weniger juristischer Interpretationsspielraum. Das handschriftliche Testament ist auch eine gute Vorbereitung, letztendlich beim Notar ein öffentliches Testament zu verfassen.
Michael Beuger, Partner der Kanzlei WILDE BEUGER SOLMECKE
Das tut gut
Ausblick Mai 2023 WEGE
Auf ihrem Weg: Verena Bentele
Was wäre gewesen, wenn...?
Von Zufällen und Schicksal
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