Ideen, die bleiben

Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine ganz eigene Geschichte. Das gilt auch für die Organisationen unserer Initiative. Jede von ihnen ist aus einer Idee heraus entstanden, die noch heute wirkt. Wir stellen Ihnen die „Ideen“ und Geschichten hinter den Organisationen vor.

Peter Benenson, Gründer der größten, spendenfinanzierten Menschenrechtsbewegung weltweit

Amnesty International

1961, während der Militärdiktatur in Portugal stoßen in Lissabon zwei Studenten auf die Freiheit an und landen prompt im Gefängnis. Der Londoner Anwalt Peter Benenson ist empört und veröffentlicht einen Artikel in The Observer: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an einem beliebigen Tag auf und Sie werden eine Meldung aus irgendeinem Teil der Welt finden: Ein Mensch ist eingesperrt, gefoltert, hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder seine Religion nicht von der Regierung akzeptiert werden.“ Benenson will die Schicksale einzelner Gefangener bekannt machen und so öffentlich Druck erzeugen. Seine Idee: Wenn viele Leute gleichzeitig protestieren, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die Zustimmung ist enorm, der Artikel wird von 30 Zeitungen weltweit nachgedruckt, tausende Menschen beteiligen sich an dem Aufruf.

Es ist die Geburtsstunde von Amnesty International vor 60 Jahren. Aus dieser Aktion entsteht die größte Menschenrechtsbewegung der Welt. Mittlerweile unterstützen mehr als zehn Millionen Menschen den Einsatz für die Menschenrechte.

Astrid Greiner, Gründerin der Kinderschutzorganisation ChildFund Deutschland

ChildFund Deutschland

Es begann 1965 in den USA mit einer kleinen Anzeige in der Zeitung. Die Hilfsorganisation CCF suchte Paten für Kinder in armen Ländern. Die in Michigan lebende Niederländerin Astrid Greiner fühlte sich ins Herz getroffen. Sie übernahm eine Patenschaft für ein Mädchen in Mexiko, das mit dieser Unterstützung einen Schulabschluss und eine Ausbildung machen konnte. Es war ein glücklicher Erfolg, der Greiner fortan nicht mehr losließ. Als sie einen Deutschen heiratete und nach Nürtingen zog, begann sie dort, zahlreiche weitere Patenschaften zu vermitteln.
Durch Greiners außergewöhnliches Engagement wurde sogar die internationale Geschäftsstelle in den USA auf sie aufmerksam und nahm Kontakt mit ihr auf. So kam es, dass Astrid Greiner 1978 das CCF Kinderhilfswerk in Deutschland gründete. Es war ein kleiner Verein, mit dem sie die Arbeit aufnahm. Doch mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Familie und einem großen Netzwerk von Freunden gelang es ihr innerhalb weniger Jahre, zahlreiche Paten zu gewinnen. 1990 erhielt Astrid Greiner dafür das Bundesverdienstkreuz.
Inzwischen wurde aus CCF die Kinderschutzorganisation ChildFund Deutschland, doch das Ziel ist gleichgeblieben: Kindern in Not eine Zukunft zu ermöglichen. Aktuell unterstützen tausende Paten und Spenderweltweit Kinder in mehr als 30 Ländern.

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Liz Mohn hält beim Sommerfest 2009 eine Rede.

Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Noch Anfang der 1990er Jahre ist der Schlaganfall ein „Stiefkind“ der Medizin. Jeder fünfte Patient, der einen Schlaganfall erleidet, stirbt daran. Um das zu ändern, gründet Liz Mohn 1993 die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Ein Ziel ist es, die Bevölkerung besser zu informieren, damit im Notfall die Symptome schneller erkannt werden. Denn „time is brain“: Bei einem Schlaganfall gilt es, sofort zu handeln. Jahrelang tourt dazu das Schlaganfall-Info-Mobil durchs Land und bietet Beratung und Aufklärung auf den Marktplätzen. Zugleich treibt die Stiftung die Einrichtung von spezialisierten Schlaganfall-Stationen in den Krankenhäusern voran. Inzwischen gibt es in Deutschland 342 sogenannte Stroke Units. Fast doppelt so viele Menschen überleben einen Schlaganfall. Aktuell widmet sich die Deutsche Schlaganfall-Hilfe auch der Verbesserung der Nachsorge. Es gibt immer noch viel zu tun.

Mit dem Ziel neue Spielplätze zu bauen, wurde 1972 das Deutsche Kinderhilfswerk gegründet.

Deutsches Kinderhilfswerk

Sie wollten dem Trübsal aus Rutsche, Schaukel, Sandkasten etwas entgegensetzen und moderne Spielplätze schaffen, auf denen Kinder sich wohlfühlen und ausgiebig spielen können. Mit diesem Ziel gründeten drei Münchner Geschäftsleute im Februar 1972 das Deutsche Kinderhilfswerk. Zunächst wurde mit der Spendendose gesammelt. Bald folgten größere Aktionen, wie beispielsweise die mit der Bild-Zeitung initiierte Spendengala „Ein Herz für Kinder“. Auch die Tätigkeitsbereiche weiteten sich aus und das Deutsche Kinderhilfswerk setzte ab Beginn der 90er-Jahren die Kinderrechte in den Mittelpunkt seiner Arbeit, so wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben sind. Dazu gehört z.B. dass Kinder bei Fragen, die sie selbst betreffen, beteiligt werden und sie sich kindgerecht informieren können. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist es, Kinderarmut zu bekämpfen und sozial benachteiligte Kinder zu unterstützen. Kindgerechte Spielplätze waren der Anfang. Heute, 50 Jahre später, geht es darum, kinderfreundliche Lebenswelten zu schaffen – in jeder Hinsicht.

Mechtild Harf, Ehefrau des DKMS-Gründers Peter Harf, verstarb an Leukämie.

DKMS

Wer an Blutkrebs erkrankt, hat oft nur eine Chance: So schnell wie möglich einen „genetischen Zwilling“ zu finden, der zu einer Stammzellspende bereit ist. Doch als 1990 bei Mechtild Harf Leukämie diagnostiziert wird, sind in Deutschland lediglich 3.000 potenzielle Spenderinnen und Spender registriert. Angesichts der fast aussichtlosen Lage nimmt ihr Ehemann Peter Harf die Suche selbst in die Hand und gründet gemeinsam mit dem Arzt Gerhard Ehninger die DKMS. Bereits im ersten Jahr steigt die Zahl der verfügbaren Spenderinnen und Spender auf 68.000. Drei Jahre später ist die DKMS die weltweit größte Datei für Stammzellspender. Für Mechtild Harf kommt dennoch die Hilfe zu spät, sie erliegt noch 1991 ihrer Krebserkrankung. Peter Harf macht weiter, das hatte er seiner Frau versprochen. Ihre Tochter Katharina gründet 2004 einen Standort in den USA, seitdem ist die DKMS auch international aktiv. Mit Erfolg: In den vergangenen 30 Jahren konnten über 95.000 Stammzellspenden und damit neue Lebenschancen in 57 Ländern vermittelt werden.

Schnelle Hilfe im Notfall: Hubschrauber der DRF Luftrettung können Leben retten.

DRF Luftrettung

Anfang der siebziger Jahre sterben in Deutschland jährlich über 20.000 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr. Denn die Zahl der Autos hat erheblich zugenommen, zugleich ist der Rettungsdienst nur mangelhaft. Es gibt weder eine einheitliche, kostenlose Notrufnummer noch einen 24-Stunden-Notarztdienst. Im Notfall muss man zunächst die Polizei anrufen, die dann einen Krankenwagen bestellt. Die Wagen kommen meist ohne Rettungssanitäter, ohne Funkgeräte und ohne ausreichende medizinische Ausrüstung. Vor diesem Hintergrund wird 1972 die DRF Luftrettung gegründet. Im März 1973 fliegt ein Rettungshubschrauber im Großraum Stuttgart seinen ersten Einsatz. Heute, ein halbes Jahrhundert später, stehen 50 Hubschrauber an 35 Stationen in Deutschland, Österreich und Liechtenstein bereit – für Notfalleinsätze ebenso wie für den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken. Dazu kommen Ambulanzflugzeuge, mit denen Patientinnen und Patienten aus dem Ausland zurückgeholt werden. Über eine Million Einsätze hat die DRF Luftrettung inzwischen geleistet.

Der Beginn von Handicap International: Hilfe für Minenopfer in Kambodscha

Handicap International

In thailändischen Flüchtlingslagern liegen Anfang der 1980er Jahre Hunderte von Geflüchteten aus Kambodscha, die durch Minen schwer verletzt worden sind. Vier französische Ärztinnen und Ärzte, Jean-Baptiste und Marie-Eve Richardier, Marie Roux und Claude Simonnot, sehen die Not und wollen helfen. 1982 gründen sie die Hilfsorganisation Handicap International. Ein wichtiger Grundsatz ist dabei Selbstständigkeit. Für die Betroffenen entwickeln sie Prothesen aus Bambus, Leder und Holz, die vor Ort günstig hergestellt und repariert werden können.
Doch die Zahl der Minenopfer steigt in den darauffolgenden Jahren weiter an. Handicap International beschließt, über die humanitäre Hilfe hinaus zu handeln, und startet zusammen mit fünf weiteren Organisationen eine internationale Kampagne. Mit Erfolg: 1997 wird das Ottawa-Abkommen unterzeichnet, das Anti-Personen-Minen verbietet. Die Beteiligten der Kampagne werden mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
Aus der lokalen Hilfe für Minenopfer ist mittlerweile eine große, internationale Hilfsorganisation geworden. Handicap International setzt sich heute in rund 60 Ländern für Menschen mit Behinderungen ein – für eine Welt der Solidarität und Inklusion.

Ein Poster der Johanniter-Unfall-Hilfe wirbt für Erste-Hilfe-Kurse (1953).

Johanniter-Unfall-Hilfe

Es war die Wirtschaftswunderzeit. Stetig rollten mehr Autos durch die frisch gegründete Bundesrepublik, eine neue Freiheit! Doch mit zunehmendem Verkehr stieg auch die Zahl der Unfälle und der Verletzten. Mitglieder des Johanniterordens wollten helfen und gründeten am 14. Januar 1952 mit einer Spende von 8.000 Mark die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Der Verein begann zunächst, in großem Umfang Menschen in Erster Hilfe auszubilden. So ließ etwa die Lufthansa in Hamburg sämtliche Stewardessen und Stewards bei den Johannitern einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Zusätzlich übernahmen die Johanniter Aufgaben als Sanitäter bei großen Veranstaltungen, etwa bei Kirchentagen oder Sportereignissen. Durch ihre Einsätze bei der Flut 1962 in Hamburg und später bei Erdbeben im Ausland bewährten sich die Johanniter zudem als Katastrophenhelfer.
Heute ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten Hilfsorganisationen Europas. Mehr als 30.000 Menschen sind hauptamtlich beschäftigt, knapp 47.000 engagieren sich ehrenamtlich und mehr als 1,2 Millionen Menschen unterstützen als Fördermitglieder. Der Rettungs- und Sanitätsdienst ist zu einer der wichtigsten Aufgaben der Johanniter geworden. Hinzu kommen die Einsätze bei Katastrophen, der Bevölkerungsschutz sowie soziale und Pflegedienste. Und natürlich bieten die Johanniter bis heute – zeitlos wichtig – die Erste-Hilfe-Ausbildung an.

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Der Nobelpreisträger Max Planck mit seiner Frau Margarete Planck

Max-Planck-Gesellschaft

Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 bedeutet einen Neuanfang, auch in der Wissenschaft. Die Alliierten überlegen zunächst, die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zu zerschlagen. Die renommierte Einrichtung für Grundlagenforschung hat eng mit dem NS-Regime kooperiert, ihre Institute liegen in Trümmern. Doch der britische Chemiker und Offizier Bertie Blount hat eine andere Idee: Er will eine neue Forschungsgesellschaft gründen, um das wissenschaftliche Erbe zu bewahren und zugleich neue demokratische Strukturen aufzubauen. Der weitgehend unbelastete Nobelpreisträger Max Planck übernimmt übergangsweise die Leitung, zunächst nur in der britischen Zone. 1948 wird – noch vor Gründung der Bundesrepublik – schließlich in Göttingen die Max-Planck-Gesellschaft als Nachfolgeorganisation gegründet. Vorsichtig läuft der Wiederaufbau unter westalliierter Kontrolle an. Finanziert wird die Gesellschaft zu gleichen Teilen durch Bund und Länder, um die Forschungsfreiheit zu sichern. Zunehmend öffnet sich die außeruniversitäre Einrichtung auch politisch relevanten Themen wie etwa Bildung, Friedensforschung oder Umweltschutz. Grundlagenforschung zu Klimawandel und demographischem Wandel ist heute wichtiger denn je. Mittlerweile, 75 Jahre nach ihrer Gründung, umfasst die Max-Planck-Gesellschaft über 80 Institute, 30 ihrer Mitglieder haben seit 1911 einen Nobelpreis erhalten.

Menschen für Menschen-Gründer Karlheinz Böhm 1981 in der ZDF-Show

Menschen für Menschen

“Wut ist das Hauptmotiv für meine Arbeit – Wut über die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich“, sagte der Schauspieler Karlheinz Böhm einmal. 1976 war er auf einer Urlaubsreise in Kenia mit der großen Armut in Afrika konfrontiert worden. Er hatte sich von Hotelangestellten in ihr Dorf mitnehmen lassen – eine Erfahrung, die das Leben des damals 48-Jährigen verändern sollte. 1981 trat er in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ auf und wettete gegen die Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass nicht einmal jeder Dritte von ihnen, eine D-Mark, sieben Schilling oder einen Franken für die Menschen in der Sahelzone spenden würde. So kamen 1,2 Millionen Mark zusammen, mit denen Böhm die Stiftung Menschen für Menschen gründete, um die Lebensbedingungen der Menschen in Äthiopien zu verbessern. 40 Jahre ist das her. Die Organisation setzt weiterhin auf integrierte, nachhaltige Hilfe zur Selbstentwicklung in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Rund 6 Millionen Menschen in Äthiopien haben bereits davon profitiert.

Die Gründerin des Bunds für Vogelschutz (heute NABU), Lina Hähnle

Naturschutzbund Deutschland

Dass eine Frau 1899 in Stuttgart den Bund für Vogelschutz nicht nur gründet, sondern sogar selbst dessen Vorsitz übernimmt, sorgt bei vielen Zeitgenossen für Kopfschütteln. Auch Lina Hähnles Mann, der Unternehmer Hans Hähnle, ist zunächst nicht begeistert, unterstützt sie aber. Und so wird für die kommenden Jahrzehnte das Wohnhaus der Familie mit sechs Söhnen auch zur Geschäftsstelle des Vogelschutzbundes.

Mit viel Durchsetzungsvermögen gelingt es Lina Hähnle, dass 1908 das Reichs-Vogelschutzgesetz verschärft wird. Außerdem setzt sie sich für den Schutz von Silberreihern und Paradiesvögeln ein, deren Federn zu dieser Zeit die Hutmode zieren. Bis 1938 bleibt sie Verbandsvorsitzende.

Hähnle nutzt für ihre Vorhaben zum einen ihre Kontakte zu Reichstagsabgeordneten. Zum anderen stellt sie den Bund auf eine breite Basis, indem sie den Jahresbeitrag auf erschwingliche 50 Pfennig setzt, was schon früh für hohe Mitgliederzahlen sorgt. Inzwischen – mehr als 120 Jahre später – ist die Zahl der Mitglieder und Förderer auf über 900.000 gestiegen. Der heutige Naturschutzbund Deutschland (NABU) betreut bundesweit über 5000 Schutzgebiete und unterhält rund 80 Naturschutzzentren.

Jakob von Uexküll mit den beiden ersten Preisträgern 1980.

Right Livelihood Award

Der Deutsch-Schwede Jakob von Uexküll handelt mit wertvollen Briefmarken und kommt viel in der Welt herum. Er sieht die globalen Probleme wie Hunger und Umweltzerstörung. Er sieht aber auch, dass es viele Ansätze gibt, um die Probleme anzugehen. Allerdings wird den Ideen und den Menschen dahinter wenig Beachtung geschenkt. Uexküll will das ändern: Wer einen Nobelpreis verliehen bekommt, der wird ernst genommen! Deswegen verkauft Uexküll einen Teil seiner Briefmarkensammlung und bietet den Erlös von einer Million US-Dollar dem Nobelpreiskomitee an, um zwei neue Nobelpreise für Umweltschutz und Entwicklung ins Leben zu rufen. Das Komitee lehnt freundlich ab. Doch Uexküll gibt nicht auf und gründet 1980 – mit gerade mal 36 Jahren – seinen eigenen Preis, den Right Livelihood Award. Der Preis wird bald auch „Alternativer Nobelpreis“ genannt – eine treffende Bezeichnung. Mit dem Right Livelihood Award werden Menschen, die die Welt verändern, nicht nur geehrt. Der Preis ist auch eine direkte Unterstützung, er verschafft den Preisträgerinnen und -trägern Gehör, vernetzt sie mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten und trägt nicht selten dazu bei, sie vor politischer Verfolgung zu schützen.

Der Gründer der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN Heli Dungler

Vier Pfoten

Der Österreicher Helmut „Heli“ Dungler hatte eine Vision: Eine Welt, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Schon als Jugendlicher nahm er verletzte Vögel und Wildtiere auf und pflegte sie gesund. Der Umgang mit Tieren in Legebatterien, auf Pelztierfarmen, aber auch in Zirkussen entsetzte ihn. „Wer einmal in einer Pelztierfarm war, ist danach nicht mehr derselbe Mensch. Das ist Gewalt pur. Dieser Geruch von Angstschweiß und Exkrementen, den wirst du nie wieder los.“ Dungler arbeitete zunächst bei Greenpeace. 1988 gründete er schließlich mit Freunden die Organisation VIER PFOTEN, um sich ganz dem Tierschutz zu widmen – mit Erfolg: Legebatterien und Pelztierfarmen wurden in vielen europäischen Ländern abgeschafft. Doch der Visionär wollte mehr. Als begnadeter Netzwerker baute er VIER PFOTEN zu einer internationalen Organisation aus, die sich inzwischen weltweit für Wild-, Haus- und Nutztiere einsetzt und beispielsweise Schutzzentren für gerettete Wildtiere errichtet. Im Januar 2020 starb Heli Dungler, die von ihm gegründete Organisation kämpft weiter für das Wohl der Tiere.