Sie begegnen sich nachts auf dem Friedhof: die depressive junge Paula und der wortkarge Rentner Helmut. Paula hat ihren kleinen Bruder verloren, Helmut die große Liebe seines Lebens. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, die Urne von Helmuts verstorbener Frau in die Berge zu bringen. Zwei schrullige Außenseiter in einem Wohnmobil, verbunden durch die Trauer: „Geht’s wieder?«, fragte er. „Nein.“ „Verstehe.“ Mit witziger Leichtigkeit und ohne jede Berührungsangst nähert sich Jasmin Schreiber dem Tod, dem Verlust und dem Ausnahmezustand der Trauernden. Das ist furchtbar traurig und gleichzeitig zum Lachen komisch.
Jasmin Schreiber: „Marianengraben“. Roman. Eichborn Verlag, 2020. 254 Seiten. 20 Euro.