Zehn Tage verbringt Martin Simons „mit geschärften Sinnen in einer Art Todeszone“. Er ist 44 Jahre alt, als bei ihm eine Hirnblutung festgestellt wird, die ihn jeden Moment töten kann. Ans Bett gefesselt auf der Intensivstation, in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod, versinkt er ganz in seinem Inneren und zieht Bilanz über sein bisheriges Leben. Was ihm gelungen ist, was nicht, wie viel Glück er hatte. Die unmittelbare Erfahrung der eigenen Vergänglichkeit ist für den Erzähler eine Befreiung, die ihn verändert. Er versöhnt sich innerlich mit seinen Eltern und spürt mehr denn je die Liebe zu seiner Frau und seinem Kind – der „innere Panzer“ ist aufgebrochen.
Martin Simons: „Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon“. Roman. Aufbau Verlag, 2019. Gebunden, 186 Seiten. 20 Euro.