„Ist doch Ehrensache!“ – Wenn wir diesen Satz hören, fällt er meist nebenbei, fast lapidar hinterhergeschoben. Es steckt Bescheidenheit darin: „Ist doch nichts Besonderes, Gutes zu tun“. „Ehrensache“ versteht sich sowohl als selbstverständliches Handeln im Jetzt als auch als Versprechen für die Zukunft. Und dafür erwarten die meisten nicht einmal großen Dank.
Wir kümmern uns um Freunde, pflegen Angehörige, helfen im Verein, spenden Geld, vererben für eine gute Sache. Nicht aus Eigennutz oder der vagen Erwartung auf eine Belohnung in der Zukunft. Nein, unser Lohn für dieses ehrenhafte Verhalten ist das gute Gefühl, gut zu sein. Moral ist keine Schminke, mit der wir unsere ansonsten egoistische Natur übertünchen. Moral ist tief im Menschsein verwurzelt.
Aber warum läuft dann so vieles schief in der Welt? Menschen folgen dem Handeln anderer. Um sich zu vermehren, braucht das Gute Anerkennung. Verhaltensforscher beweisen: Es braucht nur fünf Prozent einer Gruppe, damit alle anderen mitmachen – im Guten wie im Schlechten. Gutes braucht also Vorbilder. Davon erzählen wir in dieser Ausgabe. Mit Beispielen von Menschen, für die Gutes tun Ehrensache ist und die zudem festgestellt haben: Es macht nicht nur Spaß. Es verspricht sogar ein längeres Leben.