Glück, das ist genau das, was wir in unseren schönsten Momenten im Leben fühlen. Dummerweise kann man es nicht einfangen, um es für schlechte Zeiten aufzuheben. Aber man kann durchaus was tun, für’s Glück. So kann Lesen und Nachdenken beim Glück-Finden helfen. Deshalb widmet sich die erste Ausgabe unseres neuen „Magazin über das, was bleibt“ in vielen Facetten diesem schier unerschöpflichen Thema.
Und manchmal findet man Glück auch völlig unverhofft. Zum Beispiel in der Bahn. Ein ICE von Hamburg nach Leipzig an einem trüben Freitagnachmittag. Plötzlich steht da eine Frau mit Kindern, im Arm einen Korb voll Rosen. „Entschuldigen Sie die Störung!“, bittet sie die Reisenden. „Mein Vater, unser Opa, ist der Lokführer dieses Zuges. Das ist seine letzte Fahrt, bevor er in Rente geht. Er hat seine Fahrgäste immer gemocht, obwohl er sie in 45 Jahren fast nie gesehen hat. Heute wollen wir das ändern. Falls Sie mögen, könnten Sie meinem Vater eine Rose schenken?“
Ankunft in Leipzig: In einer nicht enden wollenden Schlange stellen sich Geschäftsreisende, Familien, Bundeswehrsoldaten, Wochenendausflügler an, um dem Lokführer mit einem Dankeschön ins offene Lokfenster eine Rose zu reichen. Niemand ist ungeduldig. Keine Hektik. Alle lächeln. Ein Lokführer mit tränennassen Wangen in einem Berg von Rosen. Jede und jeder spürt: Das ist Glück! So einfach. So schön. Ein Glücksmoment für alle. Ein Moment, der bleibt.
Susanne Anger
Sprecherin der Initiative
"Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum"