Die ersten Erfahrungen, der vertraute Raum, in dem wir laufen und sprechen lernten; die Freunde und Nachbarn, das Essen, die Feste, die Sicherheit der Familie; das Paradies der Erinnerung, aus dem wir angeblich nicht vertrieben werden können. Was Heimat wirklich bedeutet, erfahren wir oft erst dann, wenn wir sie verlassen oder verlieren.
Heimat, dieses urdeutsche Wort, in andere Sprachen schwer übersetzbar und oft missbraucht, liegt wieder im Trend. Und doch tun wir uns damit schwer. Es waren die Nazis, die mit ihrer mörderischen Ideologie dafür sorgten, dass der Begriff Heimat entwürdigt wurde. Die nachfolgenden Generationen wollten davon nichts mehr wissen. Bis heute wieder einmal die Rechten Heimat als Kampfbegriff missbrauchen.
Aber die „Sehnsucht nach Heimat dürfen wir nicht denen überlassen, die Heimat konstruieren als ein ‚Wir gegen die‘, als Blödsinn von Blut und Boden“, sagt unser Bundespräsident. Wir sollten einen offenen Zugang finden. Denn ist es nicht so: Da, wo ich einen Wert habe, wo ich mich einbringen kann und wohlfühle, da ist Heimat. Und: Alle Menschen sollten die Chance haben, sich verankern zu können.
Mit Heimat verbinden wir das Gefühl von Ankommen, Dazugehören, Geborgenheit und Glück. Das sollten wir uns nicht nehmen lassen. Deshalb nähern wir uns diesem so schwierigen Thema in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins aus unterschiedlichen Perspektiven.
Susanne Anger
Sprecherin der Initiative
„Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum"