Je älter wir werden, desto reicher an Erfahrungen. Sie sind ein Schatz, den wir tief in uns tragen: Die guten wie die schlechten, die schönen wie die schrecklichen Erfahrungen. Alle zusammen bilden sie das feste Wurzelwerk unserer Einstellungen, Bewertungen und Erinnerungen. Sie stützen uns beim Wachsen, halten uns in der Mitte und bewahren uns davor, in stürmischen Zeiten umzufallen. Je älter wir werden, desto fester und dicker werden diese Wurzeln.
Aber wie die Wurzeln großer Bäume sind viele unserer Erfahrungen tief vergraben. Wir müssen in uns hineinhören: Für welche Erfahrungen sind wir dankbar, für welche nicht, was haben wir aus ihnen gelernt? Und was wollen wir eigentlich von unserem Erfahrungsschatz weitergeben, was für immer ruhen lassen?
Nur durch Erinnern, durch Erzählen können wir reflektieren und weitergeben, was wir erlebt haben und was uns bewegt hat. Denn unsere Erfahrungen sind nicht nur für uns selbst wichtig und wertvoll, sondern auch für die Jungen. Das kennen wir aus den gemütlichen Runden, wenn gefragt wird: „Sag doch mal, wie war denn das?“ Wenn Geschichten aus dem Leben erzählt werden. Das interessiert besonders die Enkelkinder. Und manchmal kommen wir ihnen dann sogar ein wenig weise vor. Deshalb geht es in dieser Ausgabe unseres Magazins um den Umgang mit unseren Erfahrungen und wie wertvoll dieses Wurzelwerk für uns alle ist.
Susanne Anger
Sprecherin der Initiative
"Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum"